Die Fotografien der 2018 entstandenen Serie „Die Besitzer“ von Manja Schiefer und Marco Röpke zeigen skulpturale und geheimnisvolle Arrangements, die aus ausrangierten Gebrauchsgegenständen zusammengestellt und räumlich neu strukturiert wurden. Die Bilder spielen mit der Wahrnehmung der Betrachter und verraten oft erst auf den zweiten Blick die Herkunft oder die Art der „Bauteile“ der Objekte.
Durch die Umnutzung der Gegenstände zu Objekten als Fotomotiv stellen die Fotoarbeiten eine besondere Form des Upcyclings dar.
Aber viel mehr können die Fotoarbeiten als ästhetische Untersuchungsergebnisse gesehen werden. Es werden Fragestellungen behandelt von Ordnung/Unordnung, Nutzen und Besitzen, Schönheit des Alltags und Befreiung.
Als Inspirationsquelle zur Fotoserie diente auch ein Essay von Kurt Tucholsky, „Das kann man noch gebrauchen -!“ Hierin steht u.a.: „In neunundneunzig Fällen von hundert lohnt es sich nicht, ein Ding aufzubewahren. Es nimmt nur Raum fort, belastet dich; hast du schon gemerkt, dass du nicht die Sachen besitzt, sondern dass sie dich besitzen?“
Erschienen in Neue Leipziger Zeitung, 19.08.1930